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Das erste Spiel meiner Groundhopping Reise fand in Tarragona statt, der damaligen Hauptstadt der alten römischen Provinz zur Zeiten des Römischen Reiches. Ich reiste schon am Vortag an und konnte die Stadt besichtigen, ich kann die sehenswerte Altstadt im Zentrum jedem empfehlen. In der Nähe des Hauptplatzes Placa de la Imperial Tarraco ging es mit dem Bus 8 zum Nou Estadi de Tarragona, die Fahrt zum Stadion dauerte ungefähr 15 Minuten. Das Stadion liegt entfernt vom Zentrum leicht erhöht auf einem Hügel direkt neben der Autobahn, davor gibt es zwei Kunstrasentrainingsplätze und eine Tennisanlage. Ich kaufte mir eine Karte für die Fantribüne und die Dame an der Kassa quatschte mich in katalanisch zu. Ich spreche kaum spanisch und kein katalanisch, erst als sie die Worte proximamente partido erwähnte und mir ein zweites Ticket gab verstand ich was Sache war. Bei jedem Kauf gab es ein Gratisticket für das nächste Spiel dazu, wahrscheinlich verirren sich normal nicht viele ins Nou Estadi de Tarragona und mit dieser Aktion wollte man dem entgegenwirken. Ich freute mich über das Ticket, auch wenn ich am Spieltag keine Zeit haben würde und verschenkte es im Endeffekt im Hotel an die nette alte Dame an der Rezeption, die sich sehr freute, hoffentlich wusste sie damit mehr anzufangen.

Bis zum Anpfiff war noch jede Menge Zeit und so schaute ich mir ein paar Jugendspiele auf den Kunstrasenplätzen an. Später machte ich mich dann auf dem Weg ins Stadioninnere und war einer der ersten drinnen. In Spanien ist es nicht üblich frühzeitig ins Stadion zu gehen, die Leute kommen normal frühestens 30 Minuten vor Spielbeginn und richtig füllen tut es sich erst in den letzten Minuten vor Spielbeginn. Wenn man so wie ich viel früher vor Ort ist, deutet eigentlich nichts darauf hin, dass hier bald Fußball gespielt werden soll.

Bald konnte es losgehen, die wunderschöne Hymne von Gimnastic Tarragona wurde gespielt und die Mannschaften kamen. Viele Menschen erschienen nicht im Stadion, obwohl Celta Vigo als Aufstiegskandidat sicherlich einer der  attraktiveren Gegner in der zweiten spanischen Liga war. Es ging los und bis auf die paar mitgereisten Celta Vigo Fans gab es sehr wenig Stimmung im Stadion. Vielleicht lag es auch am Spiel, die erste Hälfte plätscherte eher dahin und Celta Vigo ging auch mit 0:1 in Führung, einmal musste ein Tarragona Spieler auch auf der Linie retten. Das ganze Stadion wurde nur einmal extrem laut als der Schiedsrichter einen Spieler an der Seitenlinie übersah, der vorhin verletzt raus musste und wieder am Spiel teilnehmen wollte, das katalanische Temperament flammte hier kurzzeitig bei den Zuschauern auf. In der zweiten Hälfte gelang Celta Vigo sogar das Tor zum 0:2, doch Tarragona konnte zum 1:2 Anschlusstor treffen. Nun war es ein gutes Spiel, es gab viele Chancen auf beiden Seiten. Am Ende reichte es nicht für Tarragona, Celta Vigo gewann die Partie, Tarragona war insgesamt viel zu schwach im Spielaufbau.

Nach Spielende war es genauso wie davor, die Spanier kamen spät zum Spiel und waren nachher auch sehr schnell wieder weg obwohl fast alle mit dem Auto angereist waren und es auch leicht staute. 30 Minuten nach Abpfiff war es wieder fast menschenleer und nichts deutete darauf hin, dass hier gerade eben noch ein spanisches Zweitligaspiel statt gefunden hatte.