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Seitdem das Klagenfurter Stadion für die Europameisterschaft 2008 gebaut worden war, wollte ich einmal dorthin. Von der  Baufälligkeit des neuen Wörtherseestadions wollte ich mir auch selbst ein Bild machen, es sollte auch das zweite Spiel unter dem neuen Trainer Marcel Koller werden. Mehr Gründe brauchte ich nicht mehr um nach Klagenfurt zu fahren, insgesamt konnte ich acht weitere Leute von dem Spiel begeistern und so pilgerten wir zu neunt in die Kärntner Landeshauptstadt.

Wir kamen am späten Nachmittag in Klagenfurt an und hatten so noch genügend Zeit den Hauptplatz inklusive Lindwurm zu besichtigen. Im nahe gelegenen Hofbräuhaus wurde dann etwas vorgeglüht, danach fuhren wir zum Minimundus Parkplatz und von dort mit dem Bus weiter zum Stadion. Das Wörtherseestadion war von außen kaum beleuchtet und gab nicht viel her, hier hätte man sich meiner Meinung nach etwas mehr Mühe geben können. Was mir wohl auch ewig in Erinnerung bleiben wird: Ich wurde noch nie beim Einlass von den Ordnern so gründlich durchsucht wie hier. Der Ordner nahm die Leibesvisitation sehr ernst und griff mich förmlich aus (nicht nur mich, allen anderen erging es genauso), kurz bevor ich ihn fragen wollte,ob es ihm noch gut geht, war er fertig und ich ging etwas geschockt weiter ins Stadioninnere. Das Klagenfurter Stadion hat hier dasselbe Problem wie viele andere moderne Stadien auch - es ist alles grau in grau, es sieht leb und seelenlos aus. Den ersten negativen Eindruck machte das Stadion dann aber sofort mit seinem Innenraum weg, der Zuschauerbereich sieht sehr gut aus und kann sich sehen lassen.

Nach dem Aufwärmen verschwanden beide Mannschaften kurz in der Kabine und kehrten bald wieder für die Nationalhymnen auf das Spielfeld zurück. Ich und eine Freundin, die neben mir saß, standen auf, so wie es sich eben normal gehört. Von der Reihe hinter uns kam gleich ein dummer Spruch: “Was soll denn das jetzt für eine Aktion sein?!“. Ich dachte mir meinen Teil und setzte mich wieder hin, nur um 30 Sekunden später vom Stadionsprecher zu hören: “Bitte erheben Sie sich für die Nationalhymnen“. Der Großteil der Zuschauer in Klagenfurt war leider zum Vergessen, viele von diesen Menschen wären im Theater oder beim Tennis besser aufgehoben. Überhaupt waren viele komische Leute auf unsere Tribüne anwesend. Wer seine eigene Mannschaft schon nach zehn Minuten beginnt zum Auspfeifen, der hat am Fußballplatz meiner Meinung nach nichts verloren. Positiv erwähnen möchte ich auf jeden Fall noch die Leute aus dem österreichischen Fansektor. Es waren zwar nicht viele, die versucht haben Stimmung zu machen, aber den 20-30 Leuten muss man doch Respekt zollen für ihre Bemühungen.

Zum Spiel selbst möchte ich nicht viel sagen, ich hatte mir ehrlich gesagt mehr erwartet. Wiedermal haben wir es nicht geschafft, einen Treffer schön aus dem Spiel herauszuspielen. Das Tor von Janko war ein Geschenk der Finnen, der Elfmeter eines vom Schiedsrichter und das Tor von Harnik wurde auch eher von den schwachen Finnen hergeschenkt, gegen bessere Mannschaften gelingt so ein Tor nicht. Alles in allem war es trotzdem wiedermal eine nette und lustige Auswärtsfahrt mit Freunden, mal schauen wo es mich das nächste Mal hinverschlagen wird.